Das Projekt

Aktuelles Projektteam

Projektleitung
Dr. Werner Treß / Prof. Dr. Miriam Rürup
Redaktion und Koordination
Julia Kleinschmidt
Recherche und Texte
Katrin Huhn, Julia Kleinschmidt, Werner Treß, Frank Voigt
Technische Konzeption und Realisierung
Daniel Burckhardt. Der Programmcode ist verfügbar unter github.com/mmz-potsdam/verbrannte-buecher.de.
Gestaltung
edelweiss* büro für grafik und design (Hamburg)

Projektgeschichte

Das Projekt „Bibliothek verbrannter Bücher. Eine Auswahl der von den Nationalsozialisten verfemten und verbotenen Schriften“ wurde 2003 am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien vom damaligen Direktor Prof. Dr. Julius H. Schoeps initiiert und von den beiden Bibliothekarinnen Karin Bürger und Ursula Wallmeier redaktionell betreut.

Wissenschaftlicher Beirat

Die Auswahl der in der Bibliothek vertretenen Bücher erfolgte zwischen 2004 und 2006 durch einen wissenschaftlichen Beirat, bestehend aus

Am 10. Mai 2008, anlässlich des Gedenkens 75. Jahre nach den NS-Bücherverbrennungen, wurden im Deutschen Historischen Museum die ersten zehn Bände der „Bibliothek verbrannter Bücher“ vorgestellt. Der deutsch-jüdische Schriftsteller Hans Keilson (1909-2011), dessen Debütroman „Das Leben geht weiter“ 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde, überreichte die Schuber mit den Büchern an Schüler:innen zweier Schulklassen aus Berlin und Brandenburg. Zugleich wurden die Bücher kostenfrei an sämtliche weiterführenden Schulen im gesamten Bundesgebiet ausgeliefert.

Auswahlkriterien

Die Grundlage der Auswahl bildeten die „Schwarzen Listen“, die der Berliner Bibliothekar Wolfgang Herrmann zusammen mit den Mitgliedern des „Ausschuss zur Neuordnung der Berliner Stadt- und Volksbüchereien“ im Frühjahr 1933 erstellte. Diese wurden Anfang Mai als Index für die Durchsuchung öffentlicher und privater Bibliotheken an die Deutsche Studentenschaft verschickt.
Neben der „Schönen Literatur“ wurden auch Veröffentlichungen aus den weiteren Sachgebieten (Geschichte / Kunst / Politik und Staatswissenschaften / Literaturgeschichte und Religion, Philosophie, Pädagogik) berücksichtigt und vereinzelt Titel aus der „Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ der Reichsschrifttumskammer von 1935 hinzugefügt.

Von den „Schwarzen Listen“ waren mehrere Tausend bis 1933 erschienene Werke betroffen. Der Beirat formulierte für seine Auswahl folgende Kriterien:

Für die Aufnahme einer Publikation in die rund 300 Titel umfassende „Bibliothek verbrannter Bücher“ sollten mindestens drei davon zutreffen.

Die Web-Site verbrannte-buecher.de

Die erste Version der Web-Site verbannte-buecher.de zur Geschichte und Vorgeschichte der Bücherverbrennungen 1933 in Deutschland wurde 2007 als Gemeinschaftsprojekt des Moses Mendelssohn Zentrums und der Universität Potsdam im Rahmen einer Lehrveranstaltung der Potsdamer Germanistin Dr. Margrid Bircken von David Blum und Frank Voigt konzipiert. Frank Voigt übernahm die Redaktion und wurde dabei von Studierenden des Instituts für Germanistik der Universität Potsdam, dem Stadtarchiv Münster sowie dem ver.di-Archiv unterstützt.